Wie sieht ein Fuchsbau aus?

Wie sieht ein Fuchsbau aus?

Der Fuchsbau wird auch Erdbau genannt und dient den Füchsen hauptsächlich im Winter und bei der Aufzucht von Jungen als sicherer Rückzugsort. Wir möchten Euch näherbringen, was an diesen Fuchsbauten so besonders ist und welche für uns Menschen überraschende Wohngemeinschaften sich unter der Erde bilden. Lass Dich überraschen, Du wirst einiges neues erfahren.

So entsteht ein Fuchsbau

Der klassische Fuchsbau wird vom Fuchs selbst gegraben. Mit seinen Vorderpfoten buddelt er Löcher, indem er die anfallende Erde nach hinten zwischen den Beinen hindurch befördert. Ein Erdbau des Fuchses ist deshalb relativ leicht zu erkennen, da sich am Eingang in vielen Fällen Erdhaufen befinden. Der Fuchsbau hat eine Hauptröhre, die in einem Kessel mündet.

Diese Kessel sind groß genug, damit die Fähe, der weibliche Fuchs dort den Nachwuchs die ersten Wochen aufziehen kann und noch Platz zum Spielen für die Jungfüchse vorhanden ist. Der Fuchsbau mit Kessel und Hauptröhre wird von mehreren seitlichen Gängen flankiert. Diese Gänge führen ebenfalls an die Oberfläche und sind sogenannte Fluchtröhren.

Bei Gefahr innerhalb des Fuchsbaus wird der Fuchs immer den kürzesten Weg an die Erdoberfläche nehmen. Deshalb die unterschiedlichen Fluchtröhren, um möglichst schnell nach draußen zu kommen. Umgekehrt sind diese Fluchtröhren perfekt für die jungen Füchse, die ihren ersten Freigang machen. Sollte Gefahr in der Nähe sein, dann können Sie durch die Fluchtröhren in den sicheren Kessel gelangen.

Der Fuchsbau, nicht immer vom Fuchs gebaut

Füchse denken praktisch. So haben sie keinerlei Probleme damit, einen verlassenen Dachsbau zu übernehmen und diesen zu besiedeln. Sie sorgen dann für weitere Gänge, vorrangig Fluchtgänge, die der Dachs in einer anderen Form anlegt wie der Fuchs. Innerhalb weniger Tage kann sich so der Fuchs ein neues Revier erschaffen und dort angenehm zum Teil über Jahre hinweg leben.

Sobald Füchse in der Nähe des Menschen leben, nutzen Sie die vorhandenen Möglichkeiten, um neuen Wohnraum zu erobern. So werden unter Gartenhäusern die Hohlräume oder die weiche Erde genutzt, um dort einen Fuchsbau einzurichten. Aber auch Baumstümpfe, Holzstöße oder Felsspalten können ein guter Platz für den Fuchs sein, um seine Jungen aufzuziehen.

In Berlin wurde 2014 eine Erhebung im Stadtteil Neukölln gemacht, wo Füchse leben. Dabei nahmen den größten Anteil von 34 % Gebäude, Gartenhäuser und Garagen als Lebensraum für den Fuchs ein. Er lebte aber auch unter Sandhaufen und Komposthaufen. Besonders der Komposthaufen ist sehr praktisch für den Fuchs, da er ein Allesfresser ist. Der Mensch füttert ihn sozusagen direkt vor seinem Hauseingang.

Der Fuchs und seine Mitbewohner im Fuchsbau

Wie schon erwähnt übernehmen Füchse gerne vom Dachs die Höhlen. Dabei kommt es nicht selten vor, dass der Dachs und der Fuchs zusammen in einem weitläufigeren Bau ihre Jungen aufziehen. Natürlich nicht gemeinsam in einem Kessel, sondern getrennt in zwei unterschiedlichen Bereichen des Erdbaus. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass der Fuchs oder der Dachs, die Jungtiere des jeweils anderen tötet.

Vor allem dann, wenn die Jungfüchse älter und flüge werden, scheinen sich die Dachse an der Anwesenheit zu stören. Es wird vermutet, dass dies an der Aktivität der Füchse liegt, die Dachse wollen lieber ruhig leben und junge Füchse sind wie junge Hunde sehr verspielt und toben dementsprechend viel durch die Gegend. Die meisten Dachse fühlen sich davon so gestört, dass sie den Bau in dieser Zeit verlassen.

Ansonsten verstehen sich Dachs und Fuchs relativ gut. Beobachtungen zeigen, dass sich Fuchs und Dachs überwiegend nicht aggressiv begegnen. Sollte dies doch einmal passieren, dann dominiert der Dachs den Fuchs deutlich. Durch kurze und schnelle Vorstöße attackiert der Dachs den Fuchs, ohne Kontakt aufzubauen. Hierbei zieht sich der Fuchs zurück und akzeptiert die Dominanz des Dachses.

Der Fuchs profitiert jedoch von den Jagderfolgen des Dachses. Denn ein Dachs hinterlässt die Reste seiner Jagd, wenn er satt ist. Dies ist ein gedeckter Tisch für den Fuchs und so wird vermutet, dass der Fuchs zeitweise gezielt die Nähe der Dachse sucht.

Weitere Mitbewohner im Erdbau des Fuchses

Es wurde sogar beobachtet, dass der Fuchs mit Wildkaninchen zusammen einen Bau bewohnt. Auch mit Iltisen und Brandgänsen wurde er schon in einer Symbiose beobachtet. Dies sind normalerweise alles Beutetiere des Fuchses, sobald jedoch eine gemeinsame Behausung vorhanden ist, scheint der Fuchs einen Frieden mit diesen Tieren geschlossen zu haben.

Dieser Frieden gilt jedoch nur für die nähere Umgebung des Fuchsbaus und nicht für weiter entfernte Orte. Hier werden Gänse und Kaninchen wieder als Nahrungsquelle angesehen.

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Born 54 years ago, I have had an insatiable curiosity for the animal world around me since childhood. Although I have moved professionally in other industries, my true passion has always been animals and nature. It is remarkable how a small garden has become such an important part of my life.

Many of my fondest memories are associated with the animals that share our home. Whether it's the curious squirrels that scurry across the trees in the morning, the colorful variety of birds that visit our feeders, or the busy bees and butterflies that pollinate our flowers, every moment with them is invaluable to me.

This blog is my contribution to share my experiences, discoveries and insights with like-minded people. Here I will share stories of unforgettable encounters with animals, give tips on gardening and creating wildlife-friendly habitats, and take you on my journeys through nature.

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