Kaninchen buddeln gerne – der Kaninchenbau
Alle Kaninchen buddeln gerne, das ist eine Tatsache und sollte Dein Kaninchen nicht buddeln, dann eventuell darum, weil es bisher nicht die Gelegenheit dazu hatte. Es gehört zur Natur des Kaninchens zu buddeln, deshalb solltest Du ihm die Gelegenheit dazu geben. Solltest Du Deine Kaninchen in der Wohnung halten, dann solltest Du Ihnen eine ausreichend große Buddelkiste zur Verfügung stellen.
Dies kannst Du selbst aus Sperrholzplatten bauen und mit Sand, Erde oder einem Sand/Erde Gemisch auffüllen. In der Außenhaltung ist Material unter Umständen vorhanden, da der Freilauf eventuell natürlichen Boden enthält. Hier musst Du jedoch darauf achten, dass die Kaninchen sich nicht ungewollt aus Deinem Gehege hinaus Buddeln.
Warum Kaninchen buddeln
In der freien Natur buddeln Kaninchen, damit sie ihr Röhrensystem erweitern oder neue anlegen. Dabei graben sie mit den Vorderpfoten in der Erde und schleudern diese im Anschluss mit den Hinterbeinen weg. Die gebuddelten Röhren sind so schmal gehalten, dass immer nur ein Kaninchen hineinpasst. So sorgen die Kaninchen dafür, dass das Röhrensystem auch als Fluchtweg gegen größere Fressfeinde genutzt werden kann.
Innerhalb des Tunnelsystems buddeln die Kaninchen größere Flächen frei, damit sie aneinander vorbeilaufen können. So ist es möglich, dass in einem Kaninchenbau eine große Anzahl an Kaninchen leben und diese dort problemlos durch die Gänge huschen können.
Wie groß kann ein Kaninchenbau werden?
Es ist keine Seltenheit, dass ein Kaninchenbau eine Grundfläche von 100 m² erreicht. Dies ist allerdings dann eine große Kaninchenfamilie, wo viele Kaninchen gemeinsam gebuddelt haben. Das Besondere bei einer Entstehung eines Kaninchenbaus ist es, dass mehrere Kaninchen unabhängig voneinander daran arbeiten. Trotzdem schaffen sie es mit architektonischer Genauigkeit die Gänge aufeinandertreffen zu lassen.
In einem solchen großen Kaninchenbau können bis zu 50 Kaninchen leben. Hierbei leben in einem Kaninchenbau immer mehr Weibchen als Männchen. Die Rangordnung ist hier ganz klar geregelt, sowohl unter den Häsinnen wie auch bei den Rammlern. Der Chef im Kaninchenbau ist meist der größte, älteste und schwerste der Jungs. Die jüngeren Rammler müssen sich ihm unterwerfen oder den Bau verlassen.
Diese Rammler leben dann bis zur nächsten Paarungszeit meist allein an der Erdoberfläche und können mit etwas Glück selbst ein paar Häsinnen von einem anderen Kaninchenbau abwerben. Mit diesen wird dann ein neuer Bau gegründet und so wird auch eine Inzucht vermieden.
Wie viele Ein- und Ausgänge hat ein Kaninchenbau?
Ein großer Kaninchenbau kann bis zu einem Dutzend oder auch mehr Ausgänge haben. Dabei gibt es immer einen Haupteingang, dieser ist meist gut zu erkennen und fast immer ist, ein Erdhaufen direkt neben dem Eingang zu sehen. Die anderen Eingänge sind meist versteckt angelegt und dadurch deutlich schwerer zu erkennen. Die Kaninchen buddeln solche Eingänge meist unter Büschen oder Sträuchern.
Diese Eingänge könnte man als Not Eingang/Ausgang bezeichnen, denn sie fallen fast senkrecht ab und ein Kaninchen kann sich bei der Flucht leicht hineinfallen lassen. Für ein gesundes Kaninchen kein Problem, für einen Feind jedoch fast unmöglich. Der Haupteingang hingegen wird nur mit einem leichten Gefälle angelegt, so dass auch der Hasenopa dort bequem hinein und hinausspazieren kann.
Kaninchen buddeln ihr Wohnzimmer und Kinderzimmer
Die Kaninchen buddeln auch Räume, zu denen nur ein Tunnel führt. Diese Wohnzimmer oder Kinderzimmer sind die Gemeinschaftsräume der Kaninchen. Hier verbringen sie gemeinsame Zeit und putzen sich und ihre Artgenossen. Manche dieser Zimmer dienen als Kinderstube, wo die Kaninchenmama ihre Kinder bekommt und diese dort aufzieht und säugt.
Hier macht sich die Rangordnung bei der Verteilung der Kinderzimmer bemerkbar. Die Nester, die in der Mitte des Kaninchenbaus liegen, sind den dominanten Häsinnen zugeteilt und rangniedere werden von dort vertrieben. Die dominanten Häsinnen markieren diese Nester mit ihren Duftdrüsen und so wissen die anderen, dass dieses Nest von einer anderen Hasendame reserviert ist.
Kaninchen Mütter, die in der Hierarchie weit unten stehen, bauen zeitweise Nester, die nicht mit dem Kaninchenbau verbunden sind. Diese einfachen Komplexe bestehen nur aus einer Röhre mit einem Raum am Ende. Hier gibt es keinen Fluchttunnel oder weitere Gänge. Der Grund ist, dass so die Hasenmama ihr Nest allein schnell bauen kann. Ein weiterer Aspekt bei der alleinigen Aufzucht ist, dass ihre Kinder nicht in einem Tunnelsystem verloren gehen können.
Wer buddelt im Kaninchenbau?
Hier ist die Arbeitsteilung relativ klar gegliedert. Die weiblichen Kaninchen sind für den größten Teil des Buddelns zuständig. Ein Tunnelsystem entsteht meist durch die Erweiterung einer Wurfhöhle, nachdem die Jungtiere groß genug sind, um selbst mitzugraben. Der dominante Rammler beteiligt sich nicht an der Arbeit und auch die Jungtiere werden bis zu einem gewissen Alter ignoriert.
Erst wenn diese nicht mehr von seiner Partnerin gesäugt werden, beachtet er sie und dann müssen diese unterwürfig bleiben oder sich zurückziehen. In einem Kaninchenbau wird auch auf die Anzahl der Kaninchen geachtet. Zum einen werden junger Rammler bei einer hohen Anzahl an Tieren schneller aus dem Bau getrieben, aber auch die Anzahl der Neugeborenen nimmt bei einer hohen Dichte ab.
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Gartentier - Ein Leben mit der Natur
Herzlich willkommen auf meinem Tierblog! Mein Name ist Dirk, und ich freue mich, dich auf meiner Reise durch die faszinierende Welt der Tiere und des Gartens mitnehmen zu können.
Geboren vor 54 Jahren, habe ich bereits seit meiner Kindheit eine unersättliche Neugierde für die Tierwelt um mich herum. Obwohl ich mich beruflich in anderen Branchen bewegt habe, war meine wahre Leidenschaft stets den Tieren und der Natur gewidmet. Es ist bemerkenswert, wie ein kleiner Garten zu einem so wichtigen Teil meines Lebens geworden ist.
Viele meiner schönsten Erinnerungen sind mit den Tieren verbunden, die unser Zuhause teilen. Egal, ob es die neugierigen Eichhörnchen sind, die morgens über die Bäume huschen, die bunte Vielfalt der Vögel, die unsere Futterstellen besuchen, oder die emsigen Bienen und Schmetterlinge, die unsere Blumen bestäuben - jeder Moment mit ihnen ist für mich von unschätzbarem Wert.
Dieser Blog ist mein Beitrag, meine Erfahrungen, Entdeckungen und Einsichten mit Gleichgesinnten zu teilen. Hier werde ich Geschichten über unvergessliche Begegnungen mit Tieren erzählen, Tipps zur Gartenpflege und zur Schaffung tierfreundlicher Lebensräume geben und euch auf meine Reisen durch die Natur mitnehmen.
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Dirk aka Gartentier
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