Rote Eichhörnchen
Das rote Eichhörnchen wird auch als Eurasisches Eichhörnchen (Sciurus vulagaris) bezeichnet. Es handelt sich um ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen, das in Mitteleuropa vorkommt. Damit es von dem Kaukasischen Eichhörnchen und dem eingebürgerten Grauhörnchen unterschieden werden kann, wird es auch als Europäisches Eichhörnchen bezeichnet.
Rote Eichhörnchen – regionale Bezeichnungen
Je nach Region wird das rote Eichhörnchen auch als Eichkätzchen, Eicherli (Schweiz), Eichhase (Österreich), Baumfuchs (Hessen), Konradchen (Nassau), Eichhalm (Württemberg) oder Katteker (Niederdeutsch) bezeichnet.
Rote Eichhörnchen – der Körperbau
Das rote Eichhörnchen hat seinen Körperbau an seine kletternde und baumbewohnende Lebensweise angepasst. Im Schnitt wiegt es zwischen 200 und 400 g und hat eine Länge von ca. 25 cm. Der behaarte und buschige Schwanz ist ca. 15 – 20 cm lang. Der Schwanz dient den Tieren als Balancierhilfe und als Steuerruder. Läuft das Tier, dann ragt der Schwanz immer senkrecht nach oben. Die verschiedenen Geschlechter kannst Du an der Größe und der Fellfarbe unterscheiden.
Das rote Eichhörnchen ist ein Sohlengänger. Dies bedeutet, dass es an der Vorderpfoten 4 lange und sehr bewegliche Finger mit langen Krallen hat. Die Hinterbeine sind ziemlich lang und sehr kräftig. Durch die langen Krallen hat das Eichhörnchen jederzeit einen guten Halt beim Klettern.
Das Gebiss des roten Eichhörnchens
In jeder Kieferhälfte hat das rote Eichhörnchen einen Nagezahn, zwei Vorbackenzähne oben und einen Vorbackenzahn unten sowie drei Backzähne. Es gibt keine Eckzähne. Insgesamt hat das Eichhörnchen 22 Zähne.
Sowohl bei den Vorbacken- wie bei den Backenzähne nimmt die Größe von vorne nach hinten zu. Dabei ist der obere Vorbackenzahn klein und stiftförmig. Er ist nach innen gerückt und praktisch keine Funktion.
Das Fell
Rote Eichhörnchen haben eine kurze und dichte Behaarung. Die Wollhaare der Tiere sind unterschiedlich lang. Die Ohrpinselhaare haben eine Länge von 3 bis 5 cm. Die Schwanzhaare sind im Schnitt 5 bis 8 cm lang.
Die Oberseite der Haare variiert von Hellrot bis Braunschwarz, wobei der Bauch immer sauber abgegrenzt und weiß oder cremefarben ist. Das Winterfell ist dicker als das Sommerfell und oft auch dunkler gefärbt. Beim Winterfell bleiben die Ohrenpinsel rotbraun. Zudem sind im Winter die nackten Fußsohlen der Tiere behaart.
Zweimal pro Jahr wechselt das rote Eichhörnchen sein Fell, wobei die Haare der Ohren und des Schwanzes nur einmal wechseln.
Der Lebensraum des roten Eichhörnchens
Rote Eichhörnchen findest Du praktisch in ganz Europa einschließlich Irland und Großbritannien. Auch in Teilen von Nordasien, der Volksrepublik China und Korea ist das rote Eichhörnchen zu finden. Selbst in Höhen von bis zu 2000 Meter kannst Du das rote Eichhörnchen finden.
Beim typischen Lebensraum handelt es sich um Nadelwälder. Nur in Europa ist das Tier auch in Laub- oder Mischwäldern heimlich. Es handelt sich um einen Kulturfolger, sodass Du ihn oft in Parks oder im heimischen Garten antriffst.
Die Lebensweise
Rote Eichhörnchen sind tagaktiv. Sie klettern nicht nur auf Baumstämmen, sondern auch an rauen Hausfassaden hoch und runter.
Beim Springen können die Tiere rund 4 bis 5 Meter überbrücken. Aufgrund ihres geringen Gewichtes trauen sie sich auch auf sehr dünne Äste.
Auf dem Boden bewegen sie sich mit Sprüngen vorwärts. Dabei sind sie sehr langsam, sodass sie leicht von Hunden oder Katzen angegriffen werden können. Vielfach werden die Nagetiere auch von Autos überfahren.
Zum Schlafen und Ausruhen bauen sie sich einen Kobel. Dies sind halbkugelförmige Bauten, meist in einer Astgabel zu finden. Der Durchmesser liegt bei 30 – 35 cm mit einem Innendurchmesser von 15 – 20 cm. Außen besteht der Kobel aus Zweigen, Nadeln und Blättern. Innen dagegen ist er weich ausgepolstert mit Moos, Blättern und Gras. Kobel sind fast wasserdicht und bieten auch im Winter einen guten Wärmeschutz. Mindestens zwei Ein- und Ausgänge hat jeder Kobel. Einer davon weist immer nach unten, da das rote Eichhörnchen immer von unten in die Behausung geht.
Im Schnitt dauert der Bau eines Kobels zwischen 3 und 5 Tagen. Pro Tier werden 2 bis 8 Kobel gebaut, da die Tiere oft wegen Parasitenbefall oder sonstigen Störungen umziehen müssen.
Rote Eichhörnchen – die Nahrung
Es handelt sich beim roten Eichhörnchen um einen Allesfresser. Je nach Jahreszeiten fressen die Tiere Beeren, Nüsse oder Samen. Zusätzlich fressen sie auch Knospen, Rinde, Blüten, Baumsäfte, Körner, Pilze, Obst, wirbellose Tiere sowie Vogeleier und Jungvögel.
Pro Tag benötigt das rote Eichhörnchen 80 – 100 g Futter. Das sind im Schnitt die Samen von 100 Fichtenzapfen.
Innerhalb weniger Sekunden kann das Nagetier Haselnüsse und Walnüsse öffnen. Mit ihren Schneidezähnen nagen sie ein Loch in die Nuss. Ist das Loch groß genug werden die unteren Schneidezähne wie ein Hebel eingesetzt, um die Nuss zu sprengen. Dieser Vorgang ist erlernt und wird nicht angeboren.
Fressfeinde und Parasiten des roten Eichhörnchens
Zu den natürlichen Fressfeinden gehören Baummarder, Uhu, Habicht und Mäusebussard. Greifvögeln können die flinken Nager leicht entkommen, da sie in kreisenden Bewegungen um den Baumstamm laufen. In höchster Not lässt sich das Eichhörnchen auch mal vom Baum fallen, ohne sich zu verletzen. In Parks und Gärten fallen die Nager Hauskatzen, ihrem größten Feind, zum Opfer.
Das rote Eichhörnchen wird von zahlreichen Ektoparasiten wie dem Eichhörnchen Floh oder der Eichhörnchen Laus befallen.
Autor
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Gartentier - Ein Leben mit der Natur
Herzlich willkommen auf meinem Tierblog! Mein Name ist Dirk, und ich freue mich, dich auf meiner Reise durch die faszinierende Welt der Tiere und des Gartens mitnehmen zu können.
Geboren vor 54 Jahren, habe ich bereits seit meiner Kindheit eine unersättliche Neugierde für die Tierwelt um mich herum. Obwohl ich mich beruflich in anderen Branchen bewegt habe, war meine wahre Leidenschaft stets den Tieren und der Natur gewidmet. Es ist bemerkenswert, wie ein kleiner Garten zu einem so wichtigen Teil meines Lebens geworden ist.
Viele meiner schönsten Erinnerungen sind mit den Tieren verbunden, die unser Zuhause teilen. Egal, ob es die neugierigen Eichhörnchen sind, die morgens über die Bäume huschen, die bunte Vielfalt der Vögel, die unsere Futterstellen besuchen, oder die emsigen Bienen und Schmetterlinge, die unsere Blumen bestäuben - jeder Moment mit ihnen ist für mich von unschätzbarem Wert.
Dieser Blog ist mein Beitrag, meine Erfahrungen, Entdeckungen und Einsichten mit Gleichgesinnten zu teilen. Hier werde ich Geschichten über unvergessliche Begegnungen mit Tieren erzählen, Tipps zur Gartenpflege und zur Schaffung tierfreundlicher Lebensräume geben und euch auf meine Reisen durch die Natur mitnehmen.
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Herzlich,
Dirk aka Gartentier
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