Fuchs im Winter

Fuchs im Winter

Fuchs im Winter

Der Fuchs ist im Winter eines der aktivsten Wildtiere in Deutschland. Dies hat unterschiedliche Gründe, auf die wir hier näher eingehen werden. Dabei wirst Du neue Seiten beim Fuchs entdecken und Dinge, die Dir eventuell schon geläufig sind, noch besser kennenlernen und auch verstehen.

Der Fuchs hält keinen Winterschlaf

Auch wenn diese Geschichte immer wieder erzählt wird, ist es definitiv so, dass der Fuchs keinen Winterschlaf hält. Dafür besitzt er nicht die Voraussetzungen, wie es andere Tiere haben. Ihm ist es also nicht möglich eine spezielle große Fettschicht anzusammeln, die die Energieversorgung in einem solchen Schlaf sicherstellen würde. Ebenfalls kann er nicht seine Vitalfunktionen herunterfahren, wie andere Tiere dies machen.

Dies sind alles Dinge, die Voraussetzung wären, damit der Fuchs einen Winterschlaf halten kann. Er macht es nicht und hat sich im Laufe der Evolution hervorragend auf die kalte Jahreszeit eingestellt. Welche Voraussetzungen dies sind, darauf gehen wir nun genauer ein.

Fuchs im Winter – das Winterfell

Bei jeder Fuchsart findet zweimal im Jahr ein kompletter und vollständiger Fellwechsels statt. Bereits im Oktober beginnt die Unterwolle im Fell dichter zu werden und bildet das sogenannte Winterfell. Bei diesem Winterfell werden auch die oberen Haare, die als Deckhaaren bezeichnet werden deutlich dicker und länger. Diese Deckhaare behalten ihren rötlichen Farbton, wohingegen die Unterwolle meist einen dunkelgrauen Ton aufweist.

Diese feine und dichte Unterwolle sorgt bei Kälte dafür, dass die Füchse im Winter nicht frieren und so problemlos die Kälte ertragen können. Bei den Beinen hat sich die Natur etwas Schlaues ausgedacht. So ist dort das Fell deutlich kürzer und dadurch bleibt in diesem Bereich weniger Schnee und Schmutz an den Haaren hängen. So bleiben die Beine frei von Schneeklumpen und die Füchse können sich gut bewegen.

Im April beginnt dann der Fellwechsels zum Sommerfell. Dieser Fellwechsel geht über mehrere Monate und ist erst in den Monaten August/September vollständig abgeschlossen. Bereits zwei Monate später beginnt der erneute Wechsel hin zum Winterfell.

Die Fellfarbe im Winter

Wie wir weiter oben bereits erwähnt haben, verändert sich die Fellfarbe mit dem Fellwechsel beim Fuchs. Im Sommer hat das Fell meist einen kräftigen rotbraunen Farbton und die Unterseite als am Bauch und den Beinen geht in ein dunkles grau über. Aufgrund dieser Farbtöne kann sich der Fuchs sehr gut in einer dunklen Vegetation einfügen, um dort auf seine Beute zu warten.

Im Winter bekommt er ein deutlich helleres Fell und der Körper ist nur noch leicht rötlich und die Farben verschieben sich in einen Rotton mit grauen Einschlüssen. Je nach Blickrichtung, die man auf das Fuchsfell hat, verändert sich dieser Farbton und kann vollkommen grau wirken. Diese Farbgebung hilft dem Fuchs im Winter unentdeckt durch die Landschaft zu schleichen und auf Nahrungssuche zu gehen.

Der Fuchsschwanz im Winter

Das Fell am Schwanz des Fuchses ist in den Wintermonaten dick und dicht. Wenn sich der Fuchs einrollt, kann er sich damit bedecken und hält so seinen Körper warm. Bei sehr niedrigen Temperaturen wird der Fuchsschwanz auch über die Nase gelegt. So kann der Fuchs leicht vorgewärmte Luft atmen und benötigt weniger Energie, wie wenn er kalte Luft einatmen müsste.

Fuchs im Winter – Körperfett als Wärmespeicher

Im Herbst beginnt sich der Fuchs eine Fettschicht anzufressen. Er geht deutlich mehr auf Jagd, damit er mehr Nahrung findet, um diese Fettschicht aufzubauen. Die Fettschicht übernimmt beim Fuchs im Winter zwei Aufgaben. Zum einen als Nahrungsreserve, um Zeiten mit wenig Beute zu überbrücken und so kann er problemlos mehrere Tage bei einer extremen Witterung ohne Nahrung auskommen.

Die wichtigere Funktion ist jedoch die Wärmespeicherfunktion dieser Fettschicht. Kombination mit seinem dichten und wärmegebenden Winterfell, funktioniert diese Schicht als zweiter Wärmespeicher neben dem Fell. So wird effizient verhindert, dass der Körper zu schnell auskühlt und zu viele Energiereserven für das Warmhalten des Körpers aufgebraucht werden.

Wie verbringt der Fuchs seine Zeit im Winter?

Die meiste Zeit, und zwar noch deutlich mehr als in der warmen Jahreszeit, verbringt der Fuchs damit ausreichend Nahrung zu finden. Auf der einen Seite lauert er kleinen Tieren auf wie zum Beispiel Vögel, aber er plündert in der Nähe der Menschen auch gerne Mülltonnen und Komposthaufen, um seinen Hunger zu stillen. Hier ist der Fuchs nicht wählerisch und ein wirklicher Allesfresser.

Von Dezember bis Februar ist Paarungszeit bei den Füchsen. Diese Paarungen gehen mit vielen Ritualen einher und können manchmal Tage dauern, bis die Paarung erfolgreich vollzogen wird. Das männliche Tier muss eine willige Fähe (weiblicher Fuchs) finden die zu ihm passt. Hat er diese gefunden, dann muss er ihr zeigen, dass er der richtige ist und dabei gleichzeitig lästige Konkurrenten vertreiben.

Dies ist der Grund, warum vor allem im Winter der Fuchs mit seinen Geräuschen zu hören ist. Die Geräuschkulisse ist dabei sehr vielfältig und reicht von einem einfachen hellen bellen bis hin zu einem Schreien. Diese Geräusche sind vor allem nachts zu hören, da hier die aktivste Zeit der Tiere ist.

Wo schläft der Fuchs im Winter?

Selbstverständlich muss der Fuchs im Winter auch regelmäßig schlafen. Oft wird angenommen, dass der Fuchs eine Höhle hat, in die er sich verkriechen kann, um dort zu schlafen und zu ruhen. Dies stimmt jedoch nur zum Teil während der Paarungszeit und bei der Aufzucht der jungen ist für die meisten Füchse keine Höhle erforderlich auch bei kalter Witterung schlafen die Tiere meist einfach auf dem Boden.

Wenn der Winter hereingebrochen ist und eine geschlossene Schneedecke vorhanden ist, kann es vorkommen, dass Du mitten im Schnee einen Fuchs entdeckst. Dieser liegt wie eine Kugel zusammengerollt mit seinem Schwanz um sich selbst gewickelt im Schnee und schläft. Das Tier ist dann Regelfall nicht verletzt, sondern es hat sich einfach nur zum Schlafen hingelegt.

Sollten die Temperaturen so niedrig sein, dass ein Schlafen auf offenem Feld nicht mehr möglich ist, dann graben sich die Füchse Höhlen in den Schnee. Diese Höhlen bieten eine gewisse Isolation und funktionieren ähnlich wie ein Iglu. Die Innentemperatur ist höher, da die Körperwärme von Fuchs abstrahlt und nicht nach außen entweicht. In solche Höhlen werden bei extremer Witterung auch Jungtiere gebracht.

Wir können die kleinen Füchse, die meist noch keine so großen Fettreserven haben die alten Tiere deutlich besser warmgehalten werden. Gleichzeitig dient die Höhle als Schutz vor Feinden, die für die jungen Tiere gefährlich werden könnten.

Das Wärmetauschsystem beim Fuchs im Winter

Der Fuchs hält keinen Winterschlaf und ist äußerst aktiv im Winter, dies haben wir Dir inzwischen nähergebracht. Die Tiere sind hervorragend durch ihr dichtes Winterfell und der Fettschicht gegen die Kälte geschützt. Was aber ist mit den Beinen? Die kurzen Haare dort, schützen den Fuchs nicht wirklich vor Kälte. Wie schafft es das Tier also auf Futtersuche lange durch den Schnee zu laufen, ohne dass seine Pfoten einfrieren und er Schädigungen hat?

Füchse haben im Laufe der Evolution einen Mechanismus in Ihren Beinen angelegt, der von Experten als Gegenstrom-Wärmetausch-Mechanismus bezeichnet wird. Dieser funktioniert folgendermaßen:

Die Arterien sind für den Transport des sauerstoffreichen Blutes zuständig, diese liegen außergewöhnlich dicht an den Venen. Durch diese dichte beieinanderliegen entsteht eine natürliche Temperaturregulierung. Das warme Blut, das vom Herzen kommt und in den Arterien fließt, wärmt das kalte Blut in den Venen, dass wieder zum Herzen zurückfließt. Dies sorgt dafür, dass die Pfoten des Fuchses im Winter genauso kalt wie der Boden sind.

Das Blut der Arterien kühlt somit auf dem Weg zu den Pfoten ab und gibt weniger Wärme an die Umgebung ab. Dies ist der Grund, warum die Pfoten trotz der schlechten Isolation unempfindlich gegen die Kälte sind. Dieses Wärmesystem sorgt beim Polarfuchs, dass er Temperaturen bis -30° problemlos ausfällt und ist auch bei anderen Tieren zu finden. Dazu gehören Seehunde, Enten und Pinguine.

Fuchs im Winter, was frisst er?

Der Fuchs passt seinen Speiseplan der Jahreszeit an. Eine seiner liebsten Mahlzeiten ist Fleisch. Er jagt kleine Tiere wie Kaninchen, Eichhörnchen, Mäuse und Vögel. Insekten stehen genauso auf seinem Speiseplan wie auch Obst und Getreide. Der Fuchs ist prinzipiell ein Allesfresser und ist, wenn er hungrig ist, nicht wählerisch bei der Essensauswahl.

Hat er ein großes Nahrungsangebot, dann will er gezielt die Leckerbissen aus und versteckt davon auch welche. Dazu wird ein flaches Loch in den Boden gegraben und die Vorräte hineingelegt. Danach wird mit Laub und Erde das Loch verschlossen und kann so bei Nahrungsmangel auf diese Reserven zurückgreifen.

Im Winter sind Mäuse und Vögel seine Hauptnahrungsquelle. Vor Mäuselöchern liegt er teilweise stundenlang auf der Lauer, um eine Maus beim Verlassen zu erlegen. Sollte das Nahrungsangebot knapp sein, dann gehen die Füchse in Wohngebiete, um dort nach Nahrung zu suchen. Hierbei werden auch tote Tiere aufgenommen, die von Fahrzeugen getötet wurden oder durch andere Umstände gestorben sind.

Dies ist eine einfache Beute für den Fuchs, da er dafür nicht jagen muss. Vereinzelt werden Füchse in den Wintermonaten auch an Futterstellen für Vögel entdeckt. Dort legen sie sich auf die Lauer und versuchen Beute zu machen, während die Vögel essen. Deshalb Futterstellen für Vögel immer erhöht anbringen, sodass die Tiere sicher sind.

Wenn Du ein Fuchs in einem Wohngebiet entdeckst, der auf Nahrungssuche ist, dann bitte niemals diesem Tier Futter anbieten. Es findet auch ohne Deine Hilfe genügend Möglichkeiten sich mit Nahrung zu versorgen. Ein Fuchs im Winter benötigt definitiv keine Unterstützung von uns Menschen und würde ihn nur abhängig machen.

Autor

Gartentier
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Gartentier - Ein Leben mit der Natur

Herzlich willkommen auf meinem Tierblog! Mein Name ist Dirk, und ich freue mich, dich auf meiner Reise durch die faszinierende Welt der Tiere und des Gartens mitnehmen zu können.

Geboren vor 54 Jahren, habe ich bereits seit meiner Kindheit eine unersättliche Neugierde für die Tierwelt um mich herum. Obwohl ich mich beruflich in anderen Branchen bewegt habe, war meine wahre Leidenschaft stets den Tieren und der Natur gewidmet. Es ist bemerkenswert, wie ein kleiner Garten zu einem so wichtigen Teil meines Lebens geworden ist.

Viele meiner schönsten Erinnerungen sind mit den Tieren verbunden, die unser Zuhause teilen. Egal, ob es die neugierigen Eichhörnchen sind, die morgens über die Bäume huschen, die bunte Vielfalt der Vögel, die unsere Futterstellen besuchen, oder die emsigen Bienen und Schmetterlinge, die unsere Blumen bestäuben - jeder Moment mit ihnen ist für mich von unschätzbarem Wert.

Dieser Blog ist mein Beitrag, meine Erfahrungen, Entdeckungen und Einsichten mit Gleichgesinnten zu teilen. Hier werde ich Geschichten über unvergessliche Begegnungen mit Tieren erzählen, Tipps zur Gartenpflege und zur Schaffung tierfreundlicher Lebensräume geben und euch auf meine Reisen durch die Natur mitnehmen.

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Dirk aka Gartentier
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