Igel im Garten füttern?

Igel im Garten füttern

Soll ich einen Igel im Garten füttern?

Diese Frage ist ganz klar mit einem NEIN zu beantworten. Sicherlich meist Du es gut, wenn Du den Igel in Deinem Garten füttern möchtest. Allerdings ist der Igel ein Wildtier und somit nicht auf menschliche Kontakte angewiesen.

Den Igel im Garten füttern – was spricht dagegen?

Es ist ein schöner Anblick einen Igel beim Fressen zuzuschauen. Wenn Du den Igel jedoch mit Futter anlockst, dann ist dies falsch verstandene Tierliebe.

Im Grunde genommen ist der Igel nicht nur ziemlich verfressen, sondern auch bequem. Möchtest Du den Igel im Garten füttern und lockst ihn einige Tage hintereinander immer wieder mit Futter an, kommt er bald von allein. Er erwartet dann eine Futtergabe.

Der Igel frisst über den Tag verteilt nicht nur das, was Du ihm gibst, sondern auch alles andere an natürlichen Nahrungsquellen. Die Folge hiervon ist, dass er zu fett wird. Damit er jedoch sein gesundes und für ihn ausreichendes Körpergewicht halten kann, darfst Du nicht zufüttern.  

Die Argumente gegen den Igel im Garten füttern

  • Fütterst Du im Spätherbst oder im Winter den Igel im Garten, geht er eventuell nicht in seinen Winterschlaf. Der Winterschlaf ist für ihn wichtig und gehört zu seinem Lebenszyklus.
  • Die Nahrung des Igels besteht aus Insekten, Kleinlebewesen und Würmern. Kein Ersatzfutter reicht an die Qualität dieses Futters heran. Selbst das beste Ersatzfutter enthält nicht die Inhaltsstoffe, die der Igel benötigt. Einzige Alternative ist Katzenfutter. Hier gilt aber auch nur im absoluten Notfall. Selbst Igelfutter eignet sich aufgrund seiner Zusammensetzung nicht als Alleinfutter für das Säugetier.
  • Junge Igel müssen lernen die richtigen Futtertiere zu finden. Dies tun sie aber nur, wenn Du ihnen nicht täglich einen Napf mit Futter hinstellst. Lernt der Igel nicht sein Futter selbst zu suchen, wird er langfristig verhungern.
  • Sind die Futterstellen für den Igel in Deinem Garten unsachgemäß, dann ziehst Du Füchse, Marder, Ratten und Katzen an.
  • Durch verschmutzte Futterstellen steigt das Risiko von Krankheiten für den Igel.
  • Treffen mehrere Igel am Futternapf aufeinander, kann dies in Streit enden. Schwächere Tiere werden dann vom Napf vertrieben.
  • Einen Igel im Garten füttern ist nicht nötig, denn er findet immer etwas.
  • Du kannst den Rückgang der natürlichen Nahrungsressourcen nicht durch permanentes Igel füttern im Garten kompensieren.
  • Willst Du dem Igel etwas Gutes tun, dann sorge für einen igelgerechten Garten.
Igel im Garten füttern

Ausnahmesituationen zum Igel füttern im Garten

Einen Igel im Garten füttern solltest Du nur, wenn:

  • er im Spätwinter zu früh aus dem Winterschlaf erwacht und kaum Futtertiere zu finden sind.
  • ein junger Igel im Spätherbst noch nicht das Gewicht für den Winterschlaf von 500 – 600 g hat.
  • der Igel sich auffällig verhält. Dann solltest Du auch eine Igelstation anrufen und Informationen einholen.

Wie sieht das Zufüttern in Ausnahmesituationen aus?

  • Nur ein untergewichtiger Igel sollte von Dir Futter bekommen. Sind mehrere Igel in Deinem Garten unterwegs, dann markiere die Stachel mit etwas Nagellack. So kannst Du immer sehen, welcher Igel zum Futternapf kommt. Selbstverständlich solltest Du nur dem untergewichtigen den Zugang erlauben.
  • Ist der Igel zu früh aus dem Winterschlaf erwacht, biete ihm Katzennassfutter in einem speziellen Futterhaus an. Sobald es wärmer wird und wieder Futtertiere unterwegs sind, stelle den Igel im Garten füttern ein.
  • Hat ein junger Igel im Spätherbst noch nicht ausreichend Gewicht für den Winterschlaf, kannst Du ihn mit Katzennassfutter aufpäppeln. Zum Trinken solltest Du ihm nur Wasser anbieten. Sobald der junge Igel ein Gewicht von 500 – 600 Gramm auf die Waage bringt, stellst Du den Igel füttern im Garten komplett ein.
Junger Igel fressend

Welches Futter und wie viel sollst Du dem Igel geben?

Bei der Zufütterung der Igel im Garten eignet sich sehr gut Katzennassfutter. Ersatzweise kannst Du aber auch Katzentrockenfutter anbieten. Nach Einbruch der Dämmerung stellst Du das Futter zeitlich begrenzt an einem gut geschützten Platz auf. Du darfst auf keinen Fall alle Igel im Garten füttern.

Ein junger Igel mit 500 g Gewicht frisst pro Tag ca. 150 g Katzennassfutter. Ein abgemagerter ausgewachsener Igel mit einem Gewicht von 800 – 1000 g frisst pro Tag 170 – 200 g Nassfutter. Nach 2 – 3 Tagen musst Du das Gewicht des Igels kontrollieren. Ideal ist es, wenn er pro Tag 10 – 20 g zunimmt. Nimmt der Igel ab oder stagniert sein Gewicht, dann erhöhe die tägliche Ration.

Auf keinen Fall darfst Du beim Igel im Garten füttern auf Rosinen, Äpfel, Bananen oder Avocados zurückgreifen. Pflanzliche Nahrung eignet sich nicht für den Igel. Sein Magen-Darm-Trakt ist sehr einfach gestaltet und kann das Futter nicht verwerten.  

Ist es ratsam den Igel im Garten ganzjährig zu füttern?

Wenn Zufütterung dann nur im zeitigen Frühjahr oder im Spätherbst. Nur während sehr langer Trockenperioden ist eine Zufütterung sinnvoll. Frisches und sauberes Wasser hingegen kannst Du das ganze Jahr über dem Igel im Garten anbieten.

Kann sich der Igel überfressen?

Nein, denn er nimmt sich normalerweise nur so viel wie er braucht und verwerten kann. Ein Igel in Gefangenschaft, der wenig Auslauf hat, frisst aus Langeweile. Da ist er dem Menschen sehr ähnlich.

Autor

Gartentier
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Gartentier - Ein Leben mit der Natur

Herzlich willkommen auf meinem Tierblog! Mein Name ist Dirk, und ich freue mich, dich auf meiner Reise durch die faszinierende Welt der Tiere und des Gartens mitnehmen zu können.

Geboren vor 54 Jahren, habe ich bereits seit meiner Kindheit eine unersättliche Neugierde für die Tierwelt um mich herum. Obwohl ich mich beruflich in anderen Branchen bewegt habe, war meine wahre Leidenschaft stets den Tieren und der Natur gewidmet. Es ist bemerkenswert, wie ein kleiner Garten zu einem so wichtigen Teil meines Lebens geworden ist.

Viele meiner schönsten Erinnerungen sind mit den Tieren verbunden, die unser Zuhause teilen. Egal, ob es die neugierigen Eichhörnchen sind, die morgens über die Bäume huschen, die bunte Vielfalt der Vögel, die unsere Futterstellen besuchen, oder die emsigen Bienen und Schmetterlinge, die unsere Blumen bestäuben - jeder Moment mit ihnen ist für mich von unschätzbarem Wert.

Dieser Blog ist mein Beitrag, meine Erfahrungen, Entdeckungen und Einsichten mit Gleichgesinnten zu teilen. Hier werde ich Geschichten über unvergessliche Begegnungen mit Tieren erzählen, Tipps zur Gartenpflege und zur Schaffung tierfreundlicher Lebensräume geben und euch auf meine Reisen durch die Natur mitnehmen.

Vielen Dank, dass du hier bist!

Herzlich,
Dirk aka Gartentier
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